Viele Angebote, keiner blickt durch?

Wie du deine Ideen unter einen Hut bringst, ohne sie zu verlieren

Es gibt Tage, die sehen so aus:
Vormittags betreust du ein Coaching, mittags verpackst du Bestellungen aus deinem kleinen Shop, abends beantwortest du eine Anfrage für ein Gestaltungsprojekt. Und irgendwo dazwischen fragt dich jemand: „Sag mal, was machst du eigentlich genau?“

Von innen wirkt das logisch. All deine Projekte hängen zusammen, du bist vielseitig und voller Ideen. Von außen sieht es oft anders aus: wie ein Bauchladen. Und wenn Kunden das Gefühl haben, dass sie nicht verstehen, wofür du eigentlich stehst, dann bleibt die Anfrage aus oder der Preis wirkt plötzlich zu hoch.

Das eigentliche Problem

Es liegt nicht daran, dass du „zu viel machst“. Es liegt daran, dass der rote Faden fehlt.
Für dich passt alles zusammen – für andere eben nicht auf den ersten Blick. Besucher:innen auf deiner Website entscheiden in Sekunden. Sie sehen eine Mischung aus Coaching, Workshops, Produkten, Beratung – und fragen sich: „Wofür soll ich mich hier entscheiden?“

Das ist der Moment, in dem Vielfalt als Chaos wahrgenommen wird.

Klarheit statt Kürzung

Die gute Nachricht: Du musst nichts weglassen.
Es geht nicht darum, deine Ideen zu streichen, sondern sie zu ordnen.

Denk an ein Schrankmodell:

  • Ein Hauptfach, für das man dich kennt.
  • Ein Anschlussfach, in dem alles liegt, was logisch dazugehört.
  • Ein Probefach, in dem du Neues testest – ohne dass es gleich deine ganze Marke durcheinanderbringt.

Mit so einer Struktur behältst du deine Vielfalt. Für Kund:innen wirkt es aber nicht mehr wie Bauchladen, sondern wie ein klarer Weg.

Ein Satz, der alles sortiert

Der wichtigste Schritt: Formuliere einen einzigen Satz, der beschreibt, was du im Kern tust – und für wen.

Zum Beispiel:
„Ich helfe Selbstständigen, ihre vielen Ideen zu ordnen, damit mehr Anfragen kommen und weniger Energie verpufft.“

Darunter kannst du drei Bereiche nennen – nicht zehn. Jeder Bereich erklärt sich in zwei, drei Zeilen und zeigt ein greifbares Ergebnis. So versteht jede:r in wenigen Sekunden, wie deine Angebote zusammenhängen.

Beispiele aus der Praxis

  • Eine Fotografin, die Workshops gibt und zusätzlich Drucke verkauft. Vorher stand alles wild durcheinander. Nachher gab es ein Dach: „Menschen und Produkte sichtbar machen“. Drei Wege: Fotos, Schulungen, Druck. Alles blieb erhalten – aber es wirkte klar.
  • Ein Coach, der Beratung, Vorlagen und einen Online-Kurs anbot. Erst wirkte es wie ein Bauchladen. Später hieß das Dach: „Arbeit leichter machen“. Drei Wege: Begleitung, Vorlagen, Kurs. Ergebnis: mehr Anfragen für das Gesamtpaket.
  • Eine Yogalehrerin mit Ernährungsberatung und Tages-Retreats. Das Dach: „Besser fühlen im Alltag“. Wege: Bewegung, Ernährung, Auszeit. Plötzlich wirkte es nicht mehr wie drei Baustellen, sondern wie ein rundes Konzept.

Deine Seite aufräumen – Schritt für Schritt

  1. Ganz oben steht dein Ein-Satz-Versprechen.
  2. Darunter: drei Bereiche, klar benannt, mit Ergebnis statt Fachworten.
  3. Pro Bereich ein kleiner Beweis: ein Vorher/Nachher, eine kurze Story.
  4. Dinge, die nicht passen: ehrlich als „Neu“ oder „in Vorbereitung“ kennzeichnen, aber nicht ins Menü packen.
  5. Füge einen kleinen Hinweis hinzu: „Passt gut für… / Weniger passend für…“ – so filterst du Anfragen, die dich ausbremsen.

Fazit

Du musst nicht weniger machen. Du musst es nur so erzählen, dass andere es sofort verstehen.
Ein Satz, drei klare Wege, kleine Beweise – das reicht, um aus „zu viele Angebote“ eine klare Marke zu machen. Und wenn deine Vielfalt plötzlich Ordnung hat, dann passiert zweierlei: Kunden fühlen sich sicher, und du wirst nicht mehr für Bauchladen gehalten, sondern als jemand, der Struktur schafft.

Das Ergebnis: mehr passende Anfragen, bessere Gespräche und am Ende Aufträge, die wirklich zu dir passen, ohne dass du dich verstellen oder Ideen streichen musst.